

Forschung
Wissen für Transformationen in Richtung Nachhaltigkeit
Grundlage unserer Forschung ist die Soziale Ökologie. ISOE-Wissenschaftler*innen gehören zu den Begründer*innen dieses transdisziplinären Wissenschaftsgebiets.
Die Soziale Ökologie untersucht, wie Menschen, Gesellschaft und Natur zusammenwirken und wie diese Beziehungen nachhaltiger gestaltet werden können. Verstehen und Gestalten gehören in dieser transformationsorientierten Wissenschaft untrennbar zusammen. Denn nur durch die aktive Gestaltung und Erprobung von Alternativen kann mehr über transformative Potenziale gelernt werden. Durch den systematischen Austausch zwischen unserer empirischen Forschungspraxis in den Forschungsfeldern und der Theoriearbeit in den Bereichen stellen wir sicher, dass unsere Forschung wissenschaftlich fundiert und gesellschaftlich relevant ist.

Lisa Zimmernmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe PlastX, bei der Untersuchung der Plastikextrakte und -migrate mit Hilfe von Zelltests.
Wir forschen inter- und transdisziplinär
ISOE-Wissenschaftler*innen gehören zu den Pionieren der transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung. Unsere Kernkompetenz sind inter- und transdisziplinäre Forschungsmethoden und -designs.
Wir sind darauf spezialisiert, sozial-, natur-, technik- und geisteswissenschaftliche Forschungszugänge zu integrieren. In gemeinsamen Lernprozessen mit gesellschaftlichen Akteuren bringen wir unterschiedliche Perspektiven, Problemwahrnehmungen und Praxiswissen mit wissenschaftlichen Fragestellungen und Erkenntnissen zusammen. Um diese Integration und Ko-Produktion von neuem, kritisch geprüftem Wissen zu fördern, entwickeln wir kontinuierlich geeignete transdisziplinäre Methoden und Konzepte weiter. Hier konzentrieren wir uns auf konzeptionelle und theoretische Grundlagen, empirische Anwendungsfälle und wissenschaftspolitische Fragen mit dem Ziel, die Qualität und Wirksamkeit transdisziplinärer Forschung zu sichern und ihre gesellschaftliche Relevanz zu stärken. Hierzu trägt auch die Professur „Soziale Ökologie und Transdisziplinarität“ an der Frankfurter Goethe-Universität bei.
Die transdisziplinäre Herangehensweise ist für uns unverzichtbar, um die komplexen sozial-ökologischen Probleme und Transformationspfade der Gegenwart angemessen zu erfassen, zu hinterfragen und wirksame Gestaltungsoptionen zu entwickeln. Durch den transdisziplinären Forschungsmodus können wir Zusammenhänge, Ursachen, Wirkungen und Gestaltungsoptionen umfassender verstehen, neue Zukunftsperspektiven entwerfen und innovative Handlungsalternativen entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind. Die gewonnenen Erkenntnisse unterstützen sowohl gesellschaftliche Transformationsprozesse als auch den wissenschaftlichen Fortschritt.
Unsere Wissenschaftler*innen verfügen neben ihrer umfassenden Expertise in der transdisziplinären Forschung auch über ein breites Spektrum an disziplinären Methodenkompetenzen: Je nach fachlichem Hintergrund sind sie versiert in qualitativer und quantitativer empirischer Sozialforschung, beherrschen integrierte Modellierung, multikriterielle Nachhaltigkeitsbewertungen, Prognoseerstellung oder Szenarienentwicklung.
Unsere Forschungsmethoden im Überblick
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Empirische Sozialforschung
Für die Entwicklung von Maßnahmen und Ansätzen für Transformationen in Richtung Nachhaltigkeit ist es wichtig, die Sichtweisen der Menschen zu kennen und zu verstehen.
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Modellierung
Um die Auswirkungen von Handlungsweisen sowie die komplexen Systemzusammenhänge nachhaltiger Entwicklung zu verstehen, erstellen wir integrierte Modelle der verschiedenen Einflussfaktoren.
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Szenarien und Prognosen
Um Aussagen darüber treffen zu können, welche Faktoren zukünftige Entwicklungen beeinflussen, erarbeiten wir mithilfe der Szenariotechnik belastbare Zukunftsannahmen.
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Evaluation und Wirkungsanalysen
Um Erkenntnisse über die Wirksamkeit, Erfolgsfaktoren, Relevanz und Akzeptanz von Maßnahmen, Interventionen und Angeboten zu gewinnen, führen wir Evaluationen durch.
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Integrierte Bewertung
Als Teil von Evaluationen und Wirkungsanalysen sind integrierte Bewertungsmethoden ein entscheidender Faktor bei der Bewertung von Innovationen und Maßnahmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und ihres Beitrags zu sozial-ökologischen Transformationen.
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Stakeholderprozesse
Veränderungsprozesse, aber auch die Wirkung einzelner Maßnahmen, sind von den Interessen und Handlungen verschiedener Stakeholder abhängig, sie wirken sich aber auch auf diese aus. Deshalb ist es entscheidend, die relevanten Akteure frühzeitig in den Forschungsprozess einzubeziehen und mit ihnen gemeinsam neues Wissen zu produzieren.
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Reallabore
Um Wissen über die Gestaltung von gesellschaftlichen Transformationen hin zu mehr Nachhaltigkeit zu generieren und um diese anzustoßen zu können, arbeiten wir mit dem transdisziplinären Forschungsansatz der Reallabore.
Ansprechpartnerin Methoden


Im Projekt „PendelLabor – Wege zu einer nachhaltigen Stadt-Umland-Mobilität am Beispiel der Region Frankfurt Rhein-Main“ hat ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftler*innen und Praxisakteur*innen untersucht, wie Pendeln verträglicher und im Einklang mit einer Mobilitätswende organisiert werden kann. Die Bilder haben Teilnehmende des Pendelexperiments erstellt.
Verantwortungsvoller Umgang mit Forschungsdaten
Forschungsdaten sind eine wesentliche Grundlage für die Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Das ISOE legt daher großen Wert auf den verantwortungsvollen und wissenschaftlich fundierten Umgang mit Forschungsdaten.
Unser Forschungsdatenmanagement stellt sicher, dass diese Daten nach anerkannten Standards verarbeitet, gesichert, archiviert und langfristig bereitgestellt werden. Damit wollen wir die Transparenz, Reproduzierbarkeit und Nachnutzung von Ergebnissen fördern und eine gute wissenschaftliche Praxis sichern. Wir berücksichtigen hierbei die spezifischen Anforderungen der jeweiligen wissenschaftlichen Disziplinen. Grundlage unseres Forschungsdatenmanagements sind die FAIR-Prinzipien: Daten sollen auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sein. Zudem strebt das ISOE an, Daten – soweit möglich – ohne Zugangsbeschränkungen (Open Access) verfügbar zu machen.
Forschungsdaten-Policy
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Leitlinie für Management sowie die Sicherung, Archivierung und Veröffentlichung von Forschungsdaten
Ansprechpartner Forschungsdatenmanagement

Integrität und Ethik in unserer Forschung
Die Ethikkommission unterstützt Forschende des ISOE darin, ethische Standards in ihrer empirischen Forschung zu gewährleisten. Die Kommission arbeitet im Einklang mit den Empfehlungen des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten.
Die Mitglieder der Kommission verfügen über umfassende Expertise in den Sozial-, Natur- und Ingenieurwissenschaften. Neben institutsinternen sowie externen Wissenschaftler*innen gehören der Kommission auch die Datenschutzbeauftragte des ISOE an. Als unabhängiges, beratendes Gremium sind die Mitglieder der Ethikkommission in ihrer Arbeit weisungsfrei und nur ihrem eigenen Gewissen verpflichtet. Die Ethikkommission des ISOE ist Mitglied im NEKS – Network of Ethics Committees in Social Research. Sie wird dort vertreten durch die Vorsitzende der Kommission, Dr. Marion Mehring.
Mitglieder
Dr. Marion Mehring (Vorsitz)
ISOE, Forschungsfeld Biodiversität
Petra Hansen
ISOE, Datenschutz
Jonathan Pillen
ISOE, Forschungsfeld Gekoppelte Infrastrukturen
Dr. Katja Brinkmann
ISOE, Forschungsfeld Wasser und Landnutzung
Dr. Thomas Friedrich
ISOE, Forschungsfeld Nachhaltige Gesellschaft
Dr. Georg Sunderer
Zahlengrün, externes Mitglied
Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Goethe Universität, externes Mitglied
Dr. Martina Winker
ISOE, Institutsleitung
Dr. Oskar Marg
ISOE, Forschungsfeld Transdisziplinarität
Ansprechpartnerin Ethikkommission
