10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung 2024
Almut Arneth et al.
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SoCoDES untersucht sozial-ökologische Dynamiken im Anthropozän und fokussiert besonders auf Wechselwirkungen von Biodiversität und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Ziel des Projektes ist es, ein besseres und erweitertes Verständnis über die Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen und Biodiversität zu erlangen. Die Art und Weise, wie Ökosystemleistungen von der Gesellschaft in Anspruch genommen werden, ist durch gesellschaftliche Entwicklungen geprägt und beeinflusst über Landnutzungsänderungen die Biodiversität. Vor dem Hintergrund des Anthropozän stehen diese Zusammenhänge vor sich ändernden Rahmenbedingungen: Menschliches Handeln ist global wirksam, und unerwünschte Nebenfolgen haben nicht nur Auswirkungen auf Ökosysteme, sondern auch auf die Gesellschaft.
Um diese Zusammenhänge näher zu untersuchen, wird in einem ersten Schritt mit Hilfe einer systematischen Literaturrecherche zu „Biodiversity and demographic change“ der aktuelle Stand der Forschung erarbeitet und Forschungslücken beziehungsweise zukünftige Forschungsfragen identifiziert. Schließlich beschäftigt sich das Forschungsprojekt mit der Verortung der sozial-ökologischen Biodiversitätsforschung in den wissenschaftlichen Debatten zum Anthropozän. Hierfür wird mit Hilfe einer Literaturrecherche ein Rahmenpapier „Biodiversität im Anthropozän“ erstellt. Zusätzlich beschäftigen sich empirische Untersuchungen mit den symbolischen und materiellen Dimensionen der Wahrnehmung, Nutzung und Bewertung von Natur in der Stadt und einer möglichen (Neu-)Konzeption des Verhältnisses zwischen Biodiversität und Gesellschaft.
Ökologische und gesellschaftliche Veränderungen wirken sich nicht nur auf die Bereitstellung von Ökosystemleistungen aus, sie beeinflussen auch die Bedürfnisse und Lebensstile der Menschen. Dadurch kommt es zu weitreichenden Änderungen bei der Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen. Gleichzeitig können Änderungen in Qualität und Umfang von Ökosystemleistungen gesellschaftliche Prozesse beeinflussen, beispielsweise den Trend zur Urbanisierung verstärken. Diese Wechselwirkungen zwischen demografischen Entwicklungen und Biodiversität werden als sozial-ökologische Dynamiken von Ökosystemleistungen bezeichnet. Aus diesen Dynamiken können Konflikte entstehen, da verschiedene Interessengruppen unterschiedliche Nutzungsansprüche an Ökosystemleistungen haben. Dies trifft besonders auf urbane Räume zu, in denen sich soziale, ökologische und ökonomische Bedingungen und Anforderungen kontinuierlich und zum Teil rasant verändern. Vor dem Hintergrund des Anthropozän ändern sich jedoch die Rahmenbedingungen dieser Dynamiken. Die Debatte um den Erhalt der Biodiversität muss sich daher neuen Bezugspunkten zuwenden, wenn sich die vermeintliche Trennung von Natur und Gesellschaft auflöst: Gesellschaft ist integraler Teil der Natur, wie umgekehrt Natur nicht ohne Gesellschaft verstanden werden kann. Das In-Beziehung-Setzen ist dabei zentral. Im Projekt SoCoDES wird dieses In-Beziehung-Setzen empirisch untersucht und konzeptionell reflektiert.
Finanzierung aus Kooperationsmitteln von Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und Eigenmitteln.
Almut Arneth et al.
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Alexandra-Maria Klein et al.
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Valentin H. Klaus et al.
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Nina Farwig et al.
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Andrea Larissa Boesing et al.
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Wo liegen die Ursachen des Biodiversitätsverlustes? Wie können wir Biodiversität zukünftig schützen? Wie entsteht Bereitschaft für Veränderungen?
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