Der Bahnhof der Zukunft darf keine Zukunftsmusik bleiben - Anforderungen aus Nutzendensicht
Jutta Deffner, Georg Sunderer, Luca Nitschke
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Das ISOE erforscht, wie Bahnhöfe zu attraktiven, nachhaltigen Mobilitätsknoten und lebendigen Aufenthaltsorten werden können. Für ihre Gestaltung erarbeitet es einen modularen Maßnahmenkatalog.
Die Studie führt verschiedene sozial-empirische Erhebungen durch, um bei Nutzer*innen die Bedürfnisse und Anforderungen an Bahnhöfe als multimodale Schnittstellen zu ermitteln. Darauf aufbauend werden systematisch Maßnahmen entwickelt, die bei Bahnhöfen nicht nur die technische Seite der Mobilitätsfunktion in den Blick nehmen, wie zum Beispiel Wegweisung, Sicherheit oder Barrierefreiheit, sondern auch symbolisch-emotionale Aspekte berücksichtigen, wie Design und Anmutung, Beleuchtung oder Sauberkeit. Umsetzbarkeit und Wirkungen dieser Maßnahmen werden in einer Machbarkeitsanalyse abgeschätzt und durch Befragungen potenzieller Nutzer*innen in Virtual-Reality-Simulationen und anhand von 2D-Visualisierungen von Bahnhofsbereichen geprüft. Der modulare Maßnahmenkatalog soll auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzer*innen zugeschnitten, praktisch umsetzbar sowie auf Bahnhöfe unterschiedlicher Art, Ausstattung und Lage flexibel anwendbar sein.
Dem Verkehrsmittel Bahn kommt bei der Mobilitätswende eine außerordentlich wichtige Rolle zu. Im Fokus steht insbesondere die Verknüpfung des Schienenverkehrs mit anderen möglichst umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie Straßenbahn, Bus, Rad oder Sharingangeboten, um beispielsweise die „letzte Meile“ zurücklegen zu können. Bahnhöfe als „Aushängeschilder“ des Bahnverkehrs entsprechen heutzutage jedoch in vielerlei Hinsicht nicht den Ansprüchen der Reisenden oder anderer Gäste am Bahnhof. Die Modernisierung von Bahnhöfen bietet daher zum einen die Chance, diese als kommunale Mobilitätsplattformen zu Schnittstellen einer nachhaltigen, multimodalen Mobilität zu machen. Zum anderen können Bahnhöfe und deren Umfeld als Treffpunkte und Orte für Kultur, Gastronomie und Freizeit unterschiedlichen Nutzer*innen Aufenthaltsqualität bieten und damit die Attraktivität der zukünftigen Bahnmobilität erhöhen.
Das Projekt „Bahnhof der Zukunft als Kern multimodaler Mobilitätsplattformen in Kommunen – Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs“ ist ein Auftrag des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung (DZSF) beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA).
Jutta Deffner, Georg Sunderer, Luca Nitschke
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Wie kann Mobilität zukunftsfähig gestaltet werden? Warum kommt die Mobilitätswende nicht voran? Wie lassen sich Konflikte und Hemmnisse auf dem Weg zu einer postfossilen Mobilitätskultur überwinden?
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