Plastics of the Future? Interdisciplinary Review on Biobased and Biodegradable Polymers: Progress in Chemistry, Societal Views, and Environmental Implications
Sara T. R. Velasquez et al.
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Die Nachwuchsgruppe PlastX unter der Leitung des ISOE untersucht die gesellschaftliche Rolle von Plastik und damit verbundene Umweltauswirkungen. Das Team aus Sozial- und Naturwissenschaftlern erarbeitet hierbei, wie ein nachhaltigerer Umgang mit Plastik möglich ist.
Die Nachwuchsgruppe verfolgt einen inter- und transdisziplinären Forschungsansatz. Hierfür wird die Problematik aus einer sozial-ökologischen Risikoperspektive betrachtet. Kennzeichnend für dieses komplexe Umweltproblem sind die vernetzten Risiken, die mit dem Material Plastik durch die Herstellung, Verwendung und Entsorgung einhergehen. Daran sind viele Akteure in unterschiedlichen Konstellationen beteiligt, die sowohl Risikoverursacher als auch -betroffene sein können. Darüber hinaus bestehen Unsicherheiten über die direkten und indirekten Umwelt- und Gesundheitsfolgen von Kunststoffen. Aufgrund dieser Charakteristika wird die Thematik konzeptionell als systemisches Risiko gefasst.
Übergreifendes Ziel des Projekts ist es,
Die Problematik wird in folgenden Bereichen analysiert:
Plastik ist ein ambivalentes Material: Auf der einen Seite haben Kunststoffe durch ihre vielseitigen Eigenschaften und ihr breites Einsatzfeld innerhalb der letzten Jahrzehnte etliche Bereiche des alltäglichen Lebens revolutioniert. Auf der anderen Seite sind mit der Produktion, Verwendung und Entsorgung von Kunststoffen globale Umweltprobleme und Risiken verbunden, die sich auf unterschiedliche Systeme auswirken. Insbesondere die Akkumulation von Kunststoffabfällen in der Umwelt stellt einen gravierenden Eingriff in verschiedene Ökosysteme dar, der aufgrund der langen Abbauzeit der meisten Kunststoffe noch in hunderten von Jahren von der menschlichen Dominanz in dieser Epoche zeugen wird.
Der Begriff „Kunststoffe“ bzw. „Plastik“ umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher synthetischer Polymere, die in einem globalen Umfang von ca. 311 Millionen Tonnen jährlich produziert werden. Der Großteil der produzierten Kunststoffe wird für Verpackungsanwendungen benötigt. Auf der Entsorgungsseite werden Kunststoffe entweder recycelt, verbrannt oder in vielen Ländern auf Mülldeponien gelagert. Durch unsachgemäße Entsorgung gelangen jährlich ca. 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen des Plastikabfalls über Flüsse in Meere und Ozeane. Durch den Zerfall des Plastikabfalls entstehen kleinere Plastikfragmente (Mikroplastik), die in der Umwelt akkumulieren; darüber hinaus können Mikroplastikpartikel direkt aufgrund ihrer Nutzung, z.B. in Kosmetikprodukten, in die Umwelt eingetragen werden. Plastikpartikel werden nachweislich von diversen Wasserorganismen aufgenommen. Große Unsicherheit besteht hinsichtlich der potenziellen Schädigung des Ökosystems, welche sich auch auf die menschliche Gesundheit und Versorgung auswirken könnte. In der Diskussion stehen ebenfalls Kunststoff-assoziierte Chemikalien (Additive wie z.B. Weichmacher, aber auch adsorbierte Schadstoffe), die schädigende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Tierwelt haben können.
Partner der Nachwuchsgruppe kommen aus den Bereichen Umweltberatung, Entwicklungszusammenarbeit, Lebensmitteleinzelhandel, Naturschutz, Verbraucherschutz und Wasser- und Abfallwirtschaft.
Gefördert wird die Nachwuchsgruppe „PlastX – Kunststoffe als systemisches Risiko für sozial-ökologische Versorgungssysteme“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA)“. PlastX ist darin Teil der Fördermaßnahme „SÖF – Sozial-ökologische Forschung“ im Förderbereich „Nachwuchsgruppen in der Sozial-ökologischen Forschung“.
Sozial-ökologische Forschung zu Plastik in der Umwelt. Ergebnisse der Forschungsgruppe PlastX
Johanna Kramm, Carolin Völker, Tobias Haider, Heide Kerber, Lukas Sattlegger, Lisa Zimmermann (2020). ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. Frankfurt am Main
Sara T. R. Velasquez et al.
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Johanna Kramm
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Johanna Kramm, Carolin Völker
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Heide Kerber
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Lukas Sattlegger
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Sozial-ökologische Forschung zu Plastik in der Umwelt. Ergebnisse der Forschungsgruppe PlastX
Johanna Kramm, Carolin Völker, Tobias Haider, Heide Kerber, Lukas Sattlegger, Lisa Zimmermann (2020). ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. Frankfurt am Main
Welche Auswirkungen haben Chemikalien auf Gesundheit, Ökosysteme und Wirtschaft? Wie gelingt es, ein besseres Verständnis und eine höhere Sensibilität für Schadstoffrisiken zu schaffen?
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