Assessing the unseen consequences: influence of an extreme weather event on environmental perceptions and connection to nature
Matthias Winfried Kleespies et al.
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RobustNature identifiziert Merkmale, die die Robustheit von Ökosystemen bestimmen und bei Störungen deren Funktionalität durch einen dynamischen Ausgleich garantieren.
Der Rückgang der Biodiversität ist dramatisch. Mit dem populären Fokus, den gegenwärtigen Stand zu bewahren, läuft man Gefahr, mittelfristig nur den Erhalt eher zu kleiner Landschaftsbereiche zu sichern. Währenddessen geraten übergeordnete Funktionen von Ökosystemen als tatsächlich wesentliche Garanten für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere, Pflanzen, Pilze, Mikroorganismen, Wiesen, Gewässer und Wälder aus dem Blick. In einem interdisziplinären Ansatz werden in RobustNature die Merkmale identifiziert, die die Robustheit von Ökosystemen bestimmen und bei Störungen deren Funktionalität durch einen dynamischen Ausgleich garantieren. Es werden zudem gesellschaftliche Systeme betrachtet, die einerseits Treiber komplexer globaler Umweltveränderungen sind, andererseits rückwirkend auch durch diese gefährdet werden. Daher liegt ein weiterer Fokus auf der Robustheit von Natur-Gesellschaftssystemen sowie der Nachhaltigkeit von Management-Optionen auf ökologischer, sozialer und ökonomischer Ebene.
RobustNature ist ein Forschungscluster der Goethe-Universität Frankfurt, an dem unterschiedliche natur- und sozialwissenschaftlich ausgerichtete Fachbereiche mitwirken. Neben dem ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung sind unter anderem das Senckenberg Forschungsinstitut, das Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (SBiK-F) und das Helmholtz‐Zentrum für Umweltforschung (UFZ) an der Initiative beteiligt.
Das interdisziplinäre Konsortium untersucht die Robustheit und Resilienz von Natur-Gesellschaftssystemen im Anthropozän, um Wissen für sozial-ökologische Transformationen zu generieren. Hierfür etabliert der Fachbereich Biowissenschaften auf erster Ebene ein Prozessverständnis in biologischen Systemen vom Molekül bis hin zum Ökosystem. Unter Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Umwelt sollen mit den Teilbereichen Bio-, Hydro- und Geowissenschaften auf einer weiteren Ebene die Charakteristika untersucht werden, die die Robustheit der Ökosysteme und damit Funktionalität trotz Störungen gewährleisten. Auf einer dritten Ebene werden interdisziplinär (unter Beteiligung der Sozialen Ökologie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) Rückwirkungen gestörter Ökosystemfunktionalitäten auf gesellschaftliche Systeme analysiert. Schließlich sollen fallspezifische Lösungen erarbeitet und entsprechende Handlungsempfehlungen für Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft abgeleitet werden.
Das ISOE leitet innerhalb des Forschungsclusters den Schwerpunktbereich „Systemische Risiken“, in dem Umweltrisiken und damit verbundene komplexe gesellschaftliche Probleme übergreifend betrachtet werden.
Der Rückgang von Feldvögeln und Insekten auf dem Land sowie im Wasser, stetig sinkende Fischpopulationen in Fluss und Meer und auch der übergeordnete globale, dramatische Verlust an Biodiversität sind direkte Konsequenzen des Zusammenwirkens multipler anthropogener Stressoren, welche die Robustheit der geophysikalischen und biologischen Steuermaßnahmen des Planeten Erde über allen Maßen strapazieren. Rückwirkend haben diese Umweltveränderungen auch erhebliche gesamtgesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen, wie z.B. klimabedingte Krisen der Ernährungslage und Armut in weiten Teilen der Erde. Quantifizierung und Einordnung der Faktoren, die die Biodiversität bestimmen, sind die Schlüssel für die Entwicklung integrativer Konzepte, um eine Welt zu erhalten, in der Mensch und Umwelt gleichsam lebensnotwendige Ressourcen nachhaltig nutzen. Aufgrund der Komplexität der Fragestellungen werden inter- und transdisziplinäre Ansätze in Forschung und Entwicklung benötigt, die nur durch eine enge Zusammenarbeit von Medizin, Natur-, Kultur-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften zu nachhaltigen und zukunftsfähigen Lösungskonzepten führen können.
Das Forschungscluster (RobustNature – Robustheit und Resilienz von Natur-Gesellschaftssystemen im sich entwickelnden Anthropozän) wird von der Goethe-Universität gefördert. Sprecher des Clusters sind Prof. Dr. Ernst Hans Karl Stelzer (FB 15, Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaft; BMLS) und Prof. Dr. Henner Hollert (FB 15, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität).
Matthias Winfried Kleespies et al.
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