Zukunftsfähige Mobilität für Waldenbuch. Ausgewählte Ergebnisse des Projekts Smyile
Konrad Götz et al.
Online verfügbar
Das Projekt smyile untersucht nachhaltige Mobilitätslösungen in Waldenbuch, fokussiert auf Bedarfsdeckung mit weniger Verkehr und integriert dazu Mobilitäts- und Lebensstilforschung.
smyile ist ein Projekt, in dem das ISOE die Daimler AG zum Thema Nachhaltige Mobilität in der Stadt Waldenbuch berät. Im Zentrum steht die Frage, welche neuen Lösungen zur Bedarfsdeckung und zur Befriedigung alltäglicher Bedürfnisse es gibt, die mit weniger oder ohne Verkehr auskommen. Vom ISOE werden verschiedene Konzepte der Mobilitätsforschung in den Prozess eingebracht: die Unterscheidung zwischen Mobilität und Verkehr, das Zielgruppenmodell der Mobilitätsstile, die Lebensstilforschung und das Denken in Mobilitätskulturen.
Kern des Projekts ist die Unterscheidung zwischen Mobilität und Verkehr: Mobilität nennen wir das Potenzial der Beweglichkeit zur Bedürfnisbefriedigung und Bedarfsdeckung. Wir müssen mobil sein, wenn wir einkaufen, ins Restaurant gehen oder Freunde zum Essen besuchen. Die realisierte Bewegung mit Verkehrsmitteln auf Basis einer technischen Infrastruktur nennen wir Verkehr. Dieser kann mit mehr oder weniger Belastungen für Mensch und Umwelt verbunden sein. Lebensmittel können zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem öffentlichen Verkehr oder mit dem Auto transportiert werden. Es ist aber auch möglich, dass sich nicht die Konsument*innen mit ihren Verkehrsmitteln bewegen, sondern dass die Lebensmittel z.B. durch Lieferdienste zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern gebracht werden. Mobilität hat hier also eine andere Bedeutung: Mobil müssen jetzt die Produkte sein. Wie auch immer, entscheidend ist die Bedürfnisbefriedigung.
Zusätzlich zum Bestand an Autos und den schon recht guten Infrastrukturen des öffentlichen Verkehrs, des Radfahrens, des Zufußgehens und des Car-Sharing müssen neue, originelle Ideen und Produkte entwickelt werden, die die Synergien und Effizienzpotenziale im bestehenden Verkehrssystem nutzen. Können die Nachbarn sich gegenseitig etwas mitbringen? Können dazu digitale Plattformen genutzt werden? Das Projekt begann bereits vor dem Ausbruch von Covid19, aber viele Menschen haben erst im Corona-Lockdown erlebt, dass Einkauf in der Nähe wieder attraktiv ist, dass Lieferdienste wertvolle Services sind und dass Reisen durch digitale Tools ersetzt werden können. Davon wird das Projekt lernen.
Daimler AG, Projektgruppe RD/E, Mercedes Benz Cars, Sindelfingen
Konrad Götz et al.
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Wie kann Mobilität zukunftsfähig gestaltet werden? Warum kommt die Mobilitätswende nicht voran? Wie lassen sich Konflikte und Hemmnisse auf dem Weg zu einer postfossilen Mobilitätskultur überwinden?
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